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Linear war gestern: Der Wow-Effekt und Interaktivität im E-Mail-Design

Das Kundenengagement schwankt stark zwischen den verschiedenen Branchen und im Jahresverlauf (E-Mail-Marketing-Benchmarkstudie, Episerver, 2017). E-Mail-Marketer drehen stetig an den Optimierungsschrauben, um kleine Performance-Verbesserungen zu bewirken. Allerdings fällt es im Newsletter-Wirrwarr oft schwer, aus der Masse herauszustechen und mit individuellen und auffallenden Inhalten, und überdurchschnittlicher Benutzerfreundlichkeit, zu überzeugen.

Viele Unternehmen werden daher Interaktivität als Engagement-Hebel erkennen und ihre Abonnenten schon in der E-Mail mit innovativen Ansätzen zum Staunen bringen. Wow-Effekt garantiert!

Innovative Newsletter sind nicht mehr linear, sondern bieten den Abonnenten die Möglichkeit zur Interaktion innerhalb der E-Mail. Mit einer Aktion (z. B. ein Klick, Mouseover oder Scrollen) wird eine Reaktion innerhalb des Newsletters ausgelöst. Das Ziel ist die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit und die Steigerung des Kunden-Engagements. Beispielsweise ermöglicht ein aufklappbares Hamburger-Menü dem Kunden bereits in der Kampagne die Navigation auf der Webseite: mit einem Klick in diesem Menü gelangt er in die jeweilige Kategorie der Seite.

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Die britische Baumarktkette B&Q ist bekannt für ihre innovativen interaktiven E-Mails. In der Adventszeit wurde z. B. dieses Mailing versendet. Leser bekamen unterschiedliche Dekorationen in einer Galerie gezeigt und konnten sich per Mouseover Details zu den Artikeln anzeigen lassen.

Eine andere Idee, ist die Integration von klickbaren Bild-Karussellen zum Anteasern von besonderen Produkten und Angeboten. Einige innovative Unternehmen setzen schon heute Review-Formulare im Newsletter ein, mit denen die Kunden bereits in der E-Mail mit der Produktbewertung beginnen können. Ein erster Start wäre auch eine abwechslungsreiche E-Mail mit Scroll-Effekt.

Achtung: Die Implementierung ist weiterhin stark von den vorhanden technischen Möglichkeiten des Email Service Providers (ESP) abhängig – und der Client-Support (Gmail, GMX, Outlook) dieser Innovationen ist leider noch begrenzt. Trotz alldem gehören interaktive E-Mails derzeit zu den Top-Trends im E-Mail-Design. Wollen Sie auch zu den Vorreitern gehören? Sprechen Sie uns gern an.

Jede E-Mail ein Unikat: Personalisierung, Individualisierung und dynamische Inhalte

Es ist empfehlenswert, jeden einzelnen Kunden noch stärker als Individuum wahrzunehmen und Ihre Newsletter-Strategie dementsprechend auszurichten. Denn sieben von zehn Kunden wünschen sich, dass Unternehmen ihre individuellen Bedürfnisse und Erwartungen verstehen (Mind The Customer Expectation Gap, Forbes, 2017) und darauf aufbauend eine maßgeschneiderte und individualisierte Kauferfahrung auf jeder Ebene der Customer Journey liefern.

Obgleich viele Unternehmen über die Daten und Werkzeuge verfügen, um das Kundenverhalten zu erforschen und darauf entsprechend einzugehen, schöpfen viele E-Mail-Marketer das Potential von Personalisierung und Individualisierung noch nicht aus.

In der Zukunft wird sich der Trend der Personalisierung weiter fortsetzen. Ein starker Hebel ist die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen. Mithilfe ganzheitlicher Verhaltens-Analysen jedes einzelnen Kunden, lassen sich so personalisierte und individualisierte Customer Experiences aufsetzen. So können Sie den Kunden in Ihren Newslettern Inhalte anzeigen, die nur für sie relevant sind. Denken Sie hier beispielsweise an Produkt-Vorschläge mit hoher Kauf-Wahrscheinlichkeit, basierend auf früheren Käufen, kürzlich online angesehenen Produkten und neuen Angeboten. Das macht jeden Newsletter zu einem dynamischen Unikat und erhöht Conversions sowie durchschnittliche Bestellwerte.

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Der Design-Shop Wall Art platziert personalisierte Produktvorschläge in E-Mails und im Shop. Durch KI-Algorithmen werden die Vorschläge individuell für jeden einzelnen Besucher ausgewählt, wie hier in dieser Trigger-Mail mit Gutscheincode zu sehen ist.

Ein Beispiel für eine erfolgreiche Integration ist die K&L Wall Art GmbH. Das Unternehmen konnte durch die KI-basierte Personalisierung von Produktvorschlägen im Newsletter den Onsite-Traffic um 34 % steigern und für 18 % höhere Interaktionen sorgen. Sven Kampf, Leiter E-Commerce bei Wall Art, zeigt Ihnen in einem Webinar, wie die Personalisierungsstrategie in seinem Deko-Shop umgesetzt wird.

Seien Sie kreativ: Starke Bildsprache, auflockernde GIFs, Illustrationen und Icons

Wie heißt es doch so schön? „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Gerade im E-Mail-Marketing steckt viel Wahrheit in diesem Sprichwort – und sicherlich auch viele wertvolle Klicks in der Umsetzung.

Für die Aufnahme von bildlichen Inhalten benötigen Menschen nur einen Bruchteil der Zeit, die sie für die Aufnahme von Texten brauchen. Sie haben nur wenige Augenblicke, um die Abonnenten von Ihrem Inhalt zu überzeugen: Die durchschnittliche Lesezeit pro E-Mail beträgt gerade mal 11,1 Sekunden (Email Attention Spans Increasing, Litmus, 2017). Visuals eignen sich daher perfekt, um die Kernaussage in Ihrem Newsletter zu kommunizieren.

Auch in der kommenden Zeit wird eine aussagekräftige Bildsprache im Newsletter-Design eine große Rolle spielen. Es entscheidet sich oft schon „above-the-fold“, also über der Scroll-Falte, ob Ihr Newsletter erfolgreich sein wird. Nutzen Sie großformatige und hochauflösende Bilder, um eine Stimmungswelt für Ihren Newsletter zu erzeugen. Wenn nötig, integrieren Sie unterstützende Texte und Konvertierungselemente auf dem Bild.

Der private Fahrdienstanbieter Lyft versendet diesen kreativen Jahresrückblick. Eingebunden sind persönliche Informationen, wie die Anzahl der absolvierten Fahrten. Aufgelockert wird das Design mit GIF-Animationen.

Durch den Einsatz von animierten GIFs können Sie Ihrem relativ statischen E-Mail-Design ein kreatives Highlight hinzufügen. Somit erzeugen Sie einen Blickfang und ein auflockerndes Conversion-Element. Illustrationen und Icons können die Kernaussagen unterstützen und das Auge des Betrachters auf wichtige Inhalte lenken.

Weniger ist mehr: Minimalismus im E-Mail-Design

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Ein Beispiel für den Minimalismus-Trend im E-Mail-Design ist der Newsletter von ModCloth, ein US-amerikanischer Online-Händler für Mode mit Indie- und Vintage-Motiven. Das Unternehmen setzt auf klare Strukturen, ein einspaltiges Design und eine übersichtliche Farb- und Typographie-Palette.

Der Design-Trend des Minimalismus hält auch im E-Mail-Marketing weiter Einzug. Minimalismus beschreibt den Fokus auf die wesentlichen, funktionalen Elemente und liefert daher gute Ansatzpunkte für Ihre Newsletter-Entwicklung.

Über 40 % der Abonnenten überfliegen eine E-Mail sogar in weniger als 8 Sekunden (Email Attention Spans Increasing, Litmus, 2017) und haben sich in dieser Zeit bereits ein Urteil über die Relevanz des Inhalts gebildet. Eine komplizierte und unübersichtliche Newsletter-Struktur sorgt (speziell auf mobilen Endgeräten) dafür, dass es Abonnenten schwerfällt, relevante Inhalte zu scannen.

Auch  E-Mail-Marketer vermehrt auf minimalistisches E-Mail-Design setzen. Ein minimalistischer Newsletter setzt auf klare Strukturen, einspaltige Designs, eine übersichtliche Farb- und Typographie-Palette, und auf eine Bildsprache, die sich auf das Wesentliche beschränkt. Auch wird Whitespace als gestalterisches Element eingesetzt. Die Responsivität auf mobilen Geräten bleibt von großer Bedeutung. Etwa die Hälfte der Newsletter werden heutzutage mobil geöffnet. Ein minimalistisches und simples E-Mail-Template knüpft hier an und gewährleistet angenehme Lesbarkeit auf allen Bildschirmgrößen.

Minimalismus gilt auch bei Texten: weniger ist mehr. Versuchen Sie, aktivierende Texte zu schreiben, die den Inhalt aussagekräftig anteasern und zum Klicken animieren. Auf einer Landingpage haben Sie reichlich Platz, um weitere Infos an interessierte Klicker zu kommunizieren.

Öffnungsraten bleiben unter Druck: Optimierung von Betreff und Pre-Header

Zwei Entwicklungen stellen E-Mail-Marketer vor besondere Herausforderungen:

  1. Die Anzahl der täglich versendeten und empfangen E-Mails wird auch in den kommenden Jahren weiter zunehmen (Prognose zur Anzahl der weltweit täglich versendeten E-Mails, Statista, 2019).
  2. Und seit langer Zeit sinkt die durchschnittliche unique Öffnungsrate (E-Mail-Marketing-Benchmarkstudie, Episerver, 2017).

Übersetzt heißt das: die Konkurrenz im Postfach wird größer und die Abonnenten entscheiden selektiver, welchen Newsletter sie öffnen.

Dadurch nimmt die Relevanz von Betreffzeile und Pre-Header weiter zu. Identifizieren Sie diese als Schlüssel-Elemente in Ihrer Newsletter-Strategie und arbeiten Sie an deren Optimierung. Der Betreff ist das Hauptelement und der Pre-Header eine willkommene Erweiterung. Ein guter Betreff leitet den Inhalt des Newsletters ansprechend ein, verweist beispielweise auf starke Rabatte und nutzt Personalisierung. Auch können Sie hier selektiv mit passenden Emojis oder Symbolen arbeiten. Erfahren Sie hier, welche Unicode-Symbole in Betreffzeilen funktionieren. Ein guter Pre-Header unterstützt die Betreffzeile, ist kreativ und führt das Hauptargument für die Öffnung weiter aus.

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Hier sind ein paar Beispiele von Betreffzeilen und Pre-Headern von Zalando. Beide Elemente regen zum Öffnen an und sind gut aufeinander abgestimmt.

Unser Fazit

Das E-Mail Marketing bleibt weiterhin spannend. Personalisierte E-Mails und interaktive Designs haben das Potential, große Engagement-Hebel zu sein. Mit einer starken Bildsprache und auflockernden Design-Elementen können Sie aus der Masse herausstechen. Darüber hinaus sorgt eine minimalistische, zeitgemäße Struktur für optimale Erreichbarkeit auf allen Bildschirmgrößen. Bevor Sie allerdings mit innovativen Inhalten überzeugen können, müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Newsletter auch geöffnet werden: weiterhin ist die Optimierung von Betreff und Pre-Header unumgänglich.

Benötigen Sie Hilfe bei der Weiterentwicklung Ihrer Newsletter-Strategie? Wir können mit einem Newsletter-Check beginnen. Dabei schauen wir uns Texte, Design, HTML und die Zielgruppen an und geben Ihnen Tipps, wie Sie Öffnungs- und Klickraten verbessern können.