Optimierungs-Glossar

Above the Fold

Was bedeutet Above the Fold?

In den frühen Tagen des Verlagswesens war „above the fold“ ein Begriff, der für Inhalt genutzt wurde, der auf der oberen Hälfte einer Zeitung (also über dem Falz = above the fold) auftauchte. Als Zeitungen auf Zeitungsständern angeboten wurden, waren die oben erscheinenden Überschriften und Aufmacher die am besten sichtbaren. Griffige Überschriften und eindringliche Bilder wurden weithin genutzt, um die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich zu lenken, um ihn zum Kauf der Zeitung zu bringen.

Als Verlage Ihr Geschäft online brachten und sich das Webdesign in den 1990er Jahren entwickelte, wurde der Begriff weiterhin verwendet. Heute bezieht sich Fold nicht mehr auf eine Faltlinie in einer Zeitung, sondern den unteren Rand eines Browserfensters, etwa 600 Pixel vom oberen Rand der Seite.

Warum ist Above the Fold wichtig?

Inhaltslayout und Platzierung sind wichtig, weil Inhalt, der Above the Fold erscheint, zuerst sichtbar wird, wenn der Nutzer die Seite lädt. Es ist der hochwertigste Platz, der die meiste Aufmerksamkeit von Nutzern erhält.

Wegen der hohen Sichtbarkeit sollte der Above the Fold platzierte Inhalt der zur Erreichung der Geschäftsziele bedeutsamste sein. Der Inhalt sollte die Aufmerksamkeit des Nutzers sofort auf sich ziehen und den Inhalt anzeigen, auf den der Nutzer aus ist, damit er nicht abspringt und eine andere Seite aufsucht.

Bei Werbung verbessert die Darstellung von Anzeigen Above the Fold die Sichtbarkeit und erzeugt höhere Werbeeinkünfte als Werbung, die an weniger einsehbarer Position platziert wird.

Wie wird Above the Fold gemessen?

Es ist nicht möglich, eine einzige, bestimmte Position für eine Webseite zu bestimmen.

Die genaue Position der Trennlinie unterscheidet sich, weil es eine Vielzahl von Bildschirmgrößen (Desktop und Laptops), Bildschirmauflösungen, Browser-Plugins und Größen diverser Telefone und Tablets gibt.

Bei Bestimmung einer durchschnittlichen Platzierung der Trennlinie sind die meisten Webdesigner einig, dass der Bereich Above the Fold ungefähr 1.000 Pixel breit ist und 600 Pixel nach unten geht.

Dies ist das Best-Case-Szenario für die häufigsten Monitor/Browser-Kombinationen von 1024x786 Pixeln bei maximiertem Browserfenster und ohne oben installierte Toolbars, die den Inhalt nach unten verschieben.

Ihr Programm für Website-Analytik sollte Ihnen sagen können, welche die häufigsten Bildschirmgrößen Ihrer Besucher sind. Die traditionell häufigste Größe ist 1024 x 768, aber neue Formate wie 320 x 568 und 360 x 640 werden immer beliebter.

Überlegungen für Mobilgeräte

Die verstärkte Nutzung mobiler Geräte für das Webbrowsing macht die Optimierung für Above the Fold noch komplizierter.

Mobilgeräte bieten eine große Vielfalt an Bildschirmgrößen. Außerdem browsen Handynutzer im Allgemeinen im Portrait-Modus und nicht im Landschafts-Modus, bei dem das traditionelle Seitendesign seitwärts gedreht wird.

Durch die große Anzahl an Menschen, die auf Webseiten mit einer derartigen Vielfalt an Geräten zugreifen, wird verstärkt responsives Webdesign verwendet: flexible Layouts, Bilder und Cascading Style Sheets. Beim responsiven Webdesign gibt es kein fixiertes Layout für eine Seite und der Inhalt formatiert sich für Bildschirme beliebiger Größe um. Responsive Websites reagieren oder „antworten“ auf die Umgebung, in der sie genutzt oder gebrowst werden.

Während wichtige Inhalte nach wie vor auf der Seite weiter oben stehen müssen, sollten die Seiten so gestaltet sein, dass sie den Nutzer dazu anregen, nach unten zu scrollen, sodass er keinen wichtigen Inhalt verpasst.

SEO-Erwägungen

Obwohl es oft eine bewährte Vorgehensweise ist, Anzeigen Above the Fold darzustellen, um ihre Sichtbarkeit zu maximieren, kann eine übertriebene Nutzung bei Anzeigen auch negative Konsequenzen mit sich bringen.

Google hat im Verlauf der Jahre mehrere Algorithmus-Updates herausgebracht, um Websites zu bestrafen, die so viele Anzeigen im Above the Fold-Bereich platzieren, bis der eigentliche Inhalt der Seite Below the Fold erscheint. Websites, die durch Platzierung von Unmengen von Anzeigen oben auf der Seite übertreiben, bieten eine schlechte User Experience (UX), und dies kann in einer starken Reduzierung kostenlosen SEO-Traffics resultieren.

Optimierung auf Anzeigensichtbarkeit braucht Ausgeglichenheit, sodass sowohl User Experience als auch Anzeigensichtbarkeit maximiert werden.

Optimierung von Inhalt & Anzeigenplatzierung

Die Optimierung der Platzierung von Inhalt und Anzeigen innerhalb einer Website ist ein iterativer Vorgang, der Datenanalyse, Testen und Versuche einschließt.

Ein guter Startpunkt für eine Seitenlayout-Optimierung ist es, in Ihr Analytikprogramm zu schauen, um demografische Informationen (Browser, Bildschirmgrößen, Gerätetypen) Ihrer Nutzer sowie deren tatsächliches Verhalten (Scrolltiefe, Bounce Rate, Engagement Rate) zu ermitteln. Diese Analyse liefert Ihnen einen Satz grundlegender Informationen darüber, wie Ihre Nutzer mit Ihrer Website interagieren.

Sobald eine anfängliche Seitenüberprüfung vorliegt, ist der nächste Schritt die Erstellung und das Testen einer Hypothese. Sie können Ideen für Inhalt und Anzeigenplatzierung entwickeln und dann eine Software zum A/B-Testing verwenden, um Elemente auf der Seite zu verschieben und zu testen, was am besten funktioniert.

Sobald Sie diese Daten haben, können Sie wieder ihre Analytikdaten ansehen und eine neue Hypothese zur Optimierung Ihrer Website aufstellen.